Die Milch des Lieds
Milch wie träumendes Licht auszugießen
in der Schale tönendes Rund
murmelt des Kruges schlaftrunkener Mund.
Lied, magst mild wie Milch auch du fließen.
Weicher atmend am Fenster zu stehen
in der laulichen Sommernacht,
einsam, Liebe, bist du erwacht,
fühlst aus Gärten der Ferne ein Wehen.
Nach dem Honig des Sinns noch zu langen,
an die Kerze hältst du das Buch,
Schlaf aber schimmert von Schneelicht ein Tuch,
übers Grasland der Zeichen gehangen.
Findest wieder auf Morgenrots Schwelle
du die tauigen Blüten gestreut,
weißt du, Leben, es strömt dir erneut,
dem es schon graute, vergessend der Quelle.
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