Der Weg des Heraklit
Ein Schöngeist will die scheue Nymphe locken,
da stellt der Drud ihm sein behaartes Bein,
Wortgauklern streut er Schierling in den Wein,
ihr Versfuß schwillt, ihr Säuseln kommt ins Stocken.
Ein jeder trägt den Dämon auf dem Rücken,
des Daseins Truggewebe zu zerstücken.
Dem Schläfer klingt noch nach die Serenade,
die Mozart im Lagunengrün gefischt.
Da springt er auf, vom Schlangengeist umzischt,
und stürzt vor Schreck sich von der Balustrade.
Des Schönen Schleier hüllen mild das Grauen.
Wie seufzt die Nacht, wenn Traumkristalle tauen.
Die Ströme schwemmten Pollen, nährten Sprachen,
daß Früchte glänzten und der Oden Gold.
Die Dürre ist dem Rosenwort abhold,
läßt Musen nur den Spiegel trüber Lachen.
Der frühe Hauch weckt aus dem Dunkel Samen,
in leerer Schoten Wust muß er erlahmen.
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