Adieu
Anlegebrücke Eiserner Steg, Frankfurt am Main
Endlich still.
Und Abend löscht die Linien.
Löscht und löst sie bis zum Horizont.
Die Gänse am Ufer zitieren sich selbst.
Die Glocken von St. Bartholomäus
steigen die Stufen der Erinnerung hinab.
Was noch sagen?
Mit müdem Mund, mit schiefem?
Es kommt nur Lispeln,
kommt nur Lallen,
wenn das letzte Boot ablegt.
Als würde dir vom Deck aus winken,
du schaust beschämt zurück,
die kleine Truppe deines Lebensstücks,
Eltern und Geschwister, Lehrer und Kumpane,
Geliebte, Fast-Geliebte, Feindesschatten,
da kläfft auch noch der Hund,
als würden sie vom Deck aus applaudieren,
du schaust beschämt zurück,
fühlst falsch dich in der Maske
des linkischen Spielers,
kurzatmigen Souffleurs.
So winke Abschied allen
und wende dich ins fahle Glück,
allein zu wandeln
unter so viel Reflexen,
so viel Echos des entrückten Lebens.
Endlich still.
Und Abend löscht die Linien.
Löscht und löst sie bis zum Horizont.
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