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Der Tod des Wanderers

10.11.2022

Wenn sich in roten Früchten ründet
die Sommerzeit, auf Halmen schwankt,
was aus der Nacht ins Licht gemündet,
hat Efeu weich den Stein umrankt.

Was dunkel Nachtigallen weinen,
hebt in sein Lächeln Himmelsblau,
die Knospen tun sich auf und scheinen.
Die Rose sagt zum Wandrer: „Schau!“

Doch blind zieht weiter ihn die Wunde,
die keiner Blüte Leuchten stillt,
hinab, hinab zum Dämmergrunde,
wo trunken Geist der Erde quillt.

Dort fand man ihn, die Quelle rauschte.
Verzückung stierte aus dem Blick,
als ob er noch dem Schluchzen lauschte.
Das Wasser rann ihm ins Genick.

 

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