Die nächtliche Stimme der Erinnerung
Was an das Fenster streift in der Nacht,
ist keines Astes Ohnmacht im Wind,
ist, schmerzlicher wehend, Erinnerung.
„Geh einmal noch“, ruft ihre Stimme,
„den Pfad zwischen knorrigen Reben,
bis wo die Echse im Mittagsstrahl schläft.
Dort findest du es, das bittere Kraut,
pflück dir zum Traum die Würze des Tranks,
der zu verlorener Liebe entrückt.“
Was da seufzt in der Frühlingsnacht,
ist nicht der huldvoll tauende Schnee,
ist, lieblicher schäumend, Erinnerung.
„Geh einmal noch“, ruft ihre Stimme,
„den Uferweg an den Weiden entlang,
bis das Schilf sich auftut dem Glanz
moosgrüner Seide des Wassers,
dort findest du, die im Mondstrahl sich wiegt,
offen die Knospe, die Pforte der Stille.“
Comments are closed.