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Eifelpfade XXVI

14.07.2017

Traum vom Schalkenmehrener Maar

Über weiche Algenschwellen schwebst
in grüne Dunkelkammern du hinab.

Kühler Hauch aus Tuffsteinhöhlen.
Ist wer dort eingeschlafen?

Tropfen, als schlügen feine Silbergabeln
an dumpfe Kupferkessel.

Dann werfen über dich Forellen Netze
aus goldnem Zwirn und roten Blitzen.

In braunen Wolken warmen Schlamms
weißes Ringeln im Nest von jungen Aalen.

Du schlüpfst in Masken menschenferner Zeit,
den Helm der Muschel, unter Molches Kamm.

Ein Hecht sprüht saure Blasen
in die Poren deiner Schattenhaut.

Du klebst an seiner hohen Purpurflosse,
ihr gleitet tiefer in die Urzeitstille.

Ein Maultierschrei wirft dich aufs Ufer,
und du erwachst ins Singen von Zikaden.

Noch halb verpuppt bangst du an einem Halm,
mit langen Fühlern saugend saphirblaue Glut.

Auf transparenten Flügeln spiegelst du
die Wundersonnen von Zitronen und Orangen.

Lavendelduft, flamingorotes Flimmern,
azurnes Auge blickt das Maar dich an.

 

Siehe:
https://www.google.de/search?q=aale&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiTgsKAsYjVAhUCkRQKHfYXBy4Q_AUICigB&biw=1540&bih=818#tbm=isch&q=schalkenmehrener+maar&imgrc=o8uZcl0HWi48kM:

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