Einsam im Abendrot
Nun gehst du einsam in das Abendrot.
Was du gesungen hast in Jugendzeiten,
ward Schatten, die durch deine Träume gleiten.
Von Liebe flüstern sie, die lang schon tot.
Was dir betaut die hohe Rose Wort,
der Liebe sanftes Aug, es ist erblindet,
daß es die Rose nicht mehr wiederfindet.
Die fahlen Blüten weht bald Nachtwind fort.
Die letzten Strahlen sind wie goldne Stricke,
die um das Herz, das graue, sich dir legen,
daß es im Rauschen dunklen Bluts ersticke.
Aufs Laub der müden Erde tropft der Regen,
an zarten Knospen flehn noch Liebesblicke.
Ach, der Verwesungsduft schlägt schon entgegen.
Comments are closed.