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Grauer Abendhauch

09.09.2020

Des Wassers grauer Abendhauch,
wie kühlt er unsern späten Gang,
und gehen wir an Weiden lang,
besänftigt er die Wehmut auch.

Kein Wort hat unterm Mond noch Duft,
der seine volle Knospe neigt,
kein Laut, der aus dem Wasser steigt,
der Herzen nicht ins Dunkel ruft.

Bleibt noch ein Schimmer, ists dein Blick,
ein Stern, der in mein Wehtal sinkt,
und sanft auf einem Wasser blinkt,
dem bittern, das mir blieb zurück.

Wir liegen, wo das Röhricht schwingt,
an Stromes und an Traumes Rand,
wir lauschen lange Hand in Hand,
ob eine Nachtigall noch singt.

 

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