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John Henry Newman, The Trance of Time

07.09.2016

Felix, qui potuit rerum cognoscere causas,
Atque metus omnes, et inexorabile fatum
Subjecit pedibus, strepitumque Acherontis avari.

 

In childhood, when with eager eyes
The season-measured year I view’d,
All garb’d in fairy guise,
Pledged constancy of good.

Spring sang of heaven; the summer flowers
Bade me gaze on, and did not fade;
Even suns o’er autumn’s bowers
Heard my strong wish, and stay’d.

They came and went, the short-lived four;
Yet, as their varying dance they wove,
To my young heart each bore
Its own sure claim of love.

Far different now;—the whirling year
Vainly my dizzy eyes pursue;
And its fair tints appear
All blent in one dusk hue.

Why dwell on rich autumnal lights,
Spring-time, or winter’s social ring?
Long days are fire-side nights,
Brown autumn is fresh spring.

Then what this world to thee, my heart?
Its gifts nor feed thee nor can bless.
Thou hast no owner’s part
In all its fleetingness.

The flame, the storm, the quaking ground,
Earth’s joy, earth’s terror, nought is thine,
Thou must but hear the sound
Of the still voice divine.

O priceless art! O princely state!
E’en while by sense of change opprest,
Within to antedate
Heaven’s Age of fearless rest.

 

Der Rausch der Zeit

Glücklich, wem es vergönnt, auf der Dinge Gründe zu stoßen,
all den Quellen der Angst, dem unerbittlichen Schicksal
aufzusetzen den Fuß, und gierigen Acherons Stöhnen.
Vergil, Georgica, II, 490 f.

 

Wie hat dem Kind das Bild gelacht,
der Jahreszeiten Wechselspiel
in ihrer märchenhaften Tracht,
des Guten Dauer schien ihr Ziel.

Frühling sang vom Himmel, Blumen bot
den Blicken Sommer, sie zögerten zu sinken.
Selbst der Sonne Lauben, herbstlich-rot,
hielten stand, willfahrten meinen Winken.

Sie kamen und gingen, vier Atemzüge,
schnelle, und sie fügten ihren Reigen,
daß mein Herz für jede wilder schlüge
und jeder mochte neue Liebe zeigen.

Wie anders jetzt! Des Jahres Kreisen
macht schwindeln meinen leeren Blick.
All seinen Farben, lauten, leisen,
gab grauem Dämmer es zurück.

Wozu wohnen im hohen Herbsteslicht,
Frühlinge wozu und Winters Häuslichkeit?
Lange Tage, wenn Nacht aus Flammen spricht,
brauner Herbst, wäscht Frühling auch sein Kleid.

Was also soll, mein Herz, dir diese Welt?
Ihre Gaben sättigen und segnen nicht.
Du streichst sie in die Tasche nicht wie Geld,
sie schwindet hin ohne Gewicht.

Flamme, Sturm und Grundes Beben,
Erdenlust, Erdengrauen, nichts ist dein.
Du darfst nur einer Stimme leben,
die stille tönt aus Gottes Sein.

O gnadenvolle Kunst! Erhabner Rang!
Wenn rings die Welt versinkt im Brodem,
zu atmen schon es dir gelang,
der friedlich strömt, des Himmels Odem.

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