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Kindermundgezisch

26.02.2014

Berger Straße, Frankfurt am Main

Zwei Mädelchen woben
Phono-Fädelchen durch die Luft
zum Aberwitz und Hintersinn.

Zwei Herzelchen spuckten
Semanto-Phono-Scherzelchen
zum kinderleichten Lustgewinn.

Hand im Händchen, Arm ums Ärmchen,
zungenfrei und schnabelfrech,
stakten, walkten, talkten sie
durch die trocknen Füllsel-Hülsen
abgeplatzter, weggeknackter
Wort und Worte
all der stinke-öden, hinke-blöden
Wortverwalter,
Sprachpassanten,
Spracherhalter,
Wortgouvernanten.

„Sändwisch mit Thunfisch.“
„Nein faltsch: Sändwitsch mit Thunfitsch.“
„Das Sändwisch war nicht mehr frisch.“
„Das Sändwitsch war fritsch.“
„War futsch.“
„War verrutscht.“
„Der Mann mit dem Sändwitsch war ausgerutscht.“
„Nein, faltsch: Der Mann mit dem Sändwisch war ausgeruscht.“
„Das Sändwitsch war weggeflutscht.“
„Der Imbiss war verfutscht.“
Nein, faltsch: war verpfutscht.“
„Der Mann hat den Thunfisch vom Sändwisch weggeluscht.“

„Komm wir laufen schnell: Heute gibt es Handkuss mit Musik.“
„Nein faltsch: Heute gibt es Hundekäse mit Küssen.“
„Nein ritschig ist: Hundeküsse mit Käse.“

Am schönsten improvisiert sich
auf Lippen und unter Zungen mit allem,
was da zischt und wischt,
was motzelt und rotzelt,
knatscht und matscht –
bis sich alles Kindermundgezisch
hinter einem Knister-Flüster-Fieder-Fächer
müde-süß verhaspelt und verlispelt.

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