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Kleines Welttheater

17.05.2022

Der eine rollt gepeitscht, kaum daß es tagt,
und was er von sich gibt, ist wie das Pfeifen
des Schlauchs, worin ein böser Nagel nagt.

Und jener kann nur ungebunden schweifen,
ihm haftet wohl an Sohlen Korn und Samen,
doch mag kein Bildnis ihm im Vagen reifen.

Kein Azur lockt, die aus den Wettern kamen
und sich in dämmerfeuchten Höhlen ducken,
kein Stern ruft mehr die bangen Wunderlahmen.

Andre schwirren schon beim leisen Zucken
des Morgenrots wie ausgesprühte Pollen
in Fernen, wo sie Blumenzungen schlucken.

Manche, denen Eros zwinkert, schmollen,
sie stechen sich mit Dornen und sie schütten
den Wein aus Kelchen, kauen bittre Knollen.

Die hausen namenlos in Gartenhütten,
sie trinken Most und abends kühlen Hauch,
und achten Schnösel sie für Troglodyten,

aus ihrem blauem Krug trinkt Orpheus auch.

 

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