Müßige Fragen
Mir ist die Stirn vom Tage heiß.
Wann, Schwester, windest du die Ranken,
wann kühlst mit Seufzern du den Kranken,
daß er vom Trost des Abends weiß?
Mich hat das Graun der Nacht verheert.
Wann, Bruder, schichtest du die Scheite,
daß sich das Herz am Prasseln weite,
wenn Feuer mürbes Holz verzehrt?
Mir ist die Lippe krud und wund.
Wann, Schwester, wirst den Krug du füllen,
den Durst nach Küssen mir zu stillen,
daß wieder süßer lallt mein Mund?
Mich hat der Schwermut Zwirn umsäumt.
Wann, Bruder, kappst du bange Taue,
daß ozeanisch um uns blaue
Gesang, der von Korallen träumt?
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