Schick Deinen Engel Herr
Schick Deinen Engel Herr
jenen leisen
dessen Flügelspitzen
Tau gestreift
silbern am Gesträuch
der Dämmerung
da Seine Aura
auf Tabors Gipfel
schwebte
Schick mir diesen Herr
daß er mir das Grauen
greller Bilder
trüber Träume
von den Lidern hauche
Schick Deinen Engel Herr
jenen jungen
der seine Fackel
in der Wolke Wohlgeruch
getaucht
von Gewürz und Ölen
als die Schöne
milden Sinns
Sein Haupt gesalbt
Schick mir diesen Herr
daß er mir die Fäulnis
welker Worte
Lügenpusteln
von den Lippen brenne
Schick Deinen Engel Herr
jenen kessen
der einen Apfel stahl
der aus übervollen Körben fiel
beim Hochzeitsmahl
zu Kanaan
und er schmeckte
Schick mir diesen Herr
daß er in die Lücke
meines Verses
blassen Reimes
eine goldne Locke drücke
Schick Deinen Engel Herr
jenen sanften
der mit Tränen harrte
und lehnte eines Flügels
weißes Beben
an den hohen Stein
des Felsengrabs
Schick mir diesen Herr
mein Gesicht zu hüllen
mit seiner kühlen Schwinge
daß unter Seufzern
eines Herzens
das verklingt
sein Flaum
noch bausche
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