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Tropfen eines späten Lichts

23.07.2025

Vom Blattwerk grüner Dämmerung geglitten
sind Tropfen eines späten Lichts. Uns drang
ins müde Herz ein orphisch-dunkler Sang
von Liebenden, die einst wie wir gelitten.

Du hieltest Blüten, holdes Benedeien,
gesprossen für das Sonnenwendefest.
O Lider, die der Tau des Mondes näßt.
Du knietest, sie dem Schoß der Nacht zu weihen.

Ich hatte bloß des Mundes Blumen, bleiche,
die kaum geduftet noch nach hohem Leben,
herbeizulocken Flügel, ihnen gleiche.

Und stand ich auf, sie dir ans Herz zu heben,
und schien es mir, daß dich mein Wort erreiche,
war es nur toten Laubes dumpfes Weben.

 

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