Unschuld des Seins
Gelangst du dorthin?
Mit der Träne,
die an der Wimper zittert –
wenn der Morgen dir sein Rosenblatt
auf den Mund legt –
die Träume aus dem verlassenen Nest
des Schlafs, die Ameisen
heroischer Nachtarbeit,
über die Lanzetten der Gräser krabbeln –
deine Hand,
eine panische Hummel,
sich im Vorhang der Farne verfängt –
im sich entzündenden Harz
aus dem Teich auftaucht
die Nymphe aus grünem Glas,
die Puppe zart ausgeblasener Schmerzen –
im schwarz-feuchten Glanz der Buche
die alte Wahrsagerin,
die Eule, den Kopf dreht
und die langsamen Lider aufhebt
über des Horizonts schmale Purpurlippe?