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Unterm Kreuze

02.04.2021

Gedächtnis leiht ein armes Licht,
wenn wir auf jenen Hügel steigen,
wo sich der Liebe Schatten neigen
und kahler Fels vom Durste spricht.

Es ragt das Kreuz in Einsamkeit,
die Quelle, von Gestrüpp umschlungen,
ist mit dem Todesschrei verklungen,
das Lied des Wassers floß nicht weit.

Im Tal gehn Lichter hin und her,
als wollten Seelen Frieden finden,
ein Rauschen kommt aus Dämmergründen,
als suchten Ströme nach dem Meer.

Wir haben Lorbeer mitgebracht
und legen ihn auf Stammes Schwelle,
wir beten, daß ein Blühen quelle
aus Blutes Malen in die Nacht.

Und harren wir am Holze bang,
rührt uns aus Eden Blumenhauchen,
sind Flügel, die ins Dunkel tauchen,
und wehen uns den Lobgesang.

 

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