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Verhornten Fühlens Schwielen

04.06.2025

Wie Knospen, die im Abendwinde schwanken
und scheu verhüllen, was geglüht am Tag,
erglimmt dein Vers von Schwermut müd nur vag,
wenn Schatten des Verschwiegnen ihn umranken.

Wie Wasser weicher zarten Halmen lallen
und dunkel tönen auf bemoosten Steinen,
scheint dich Gesang in heller Nacht zu meinen,
im trunknen Laub Geschluchz von Nachtigallen.

Wenn sie im Dunkel ächzen, morsche Dielen,
siehst du im Halbschlaf, wie du einst gewesen,
ein Kind allein mit seinem Hündchen spielen.

Den herben Vers gab dir der Traum zu lesen:
Was Liebe ließ, verhornten Fühlens Schwielen,
kein süßes Lied macht dich davon genesen.

 

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