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Näher als das Blut

06.09.2025

Wo noch ein Licht im Dämmerlaube flirrt,
auf Schiefertrümmern einer Weinbergsmauer,
bist du der Schatten oder jener Schauer,
wenn durch den Schatten eine Taube schwirrt?

Tönt nicht kristallen-hell dein Lachen fern,
wenn an das Glas des Himmels Flügel schlagen,
will mir der dunkle Glanz des Wassers sagen,
du seiest längst entrückt, ein stiller Stern?

Nein, nah bist du, mir näher als das warme
Blut, wenn die Ader ihm, die nächtige, schwillt.
Des Mondes Strahlen sind wie deine Arme,

hat mir die Feuchte schon den Blick verhüllt.
Ein süßer Quell fließt du dem bittern Harme,
wenn aus der Schale Herz ein Leuchten quillt.

 

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