Anrufungen der verlorenen Seele
Ihr Augen,
und der euch feuchte Glut verleiht,
o Tau,
der hohen Liebe Nacht geweiht.
Ihr Blumen,
und das euch dunklen Duft entlockt,
o Licht,
worin das Vlies der Worte flockt.
Ihr Flügel,
und die euch trägt ins trunkne Blau,
o Luft,
durchsäuselnd Liedes lichten Bau.
Ihr Wolken,
und den mit Schwermutsmilch ihr nährt,
o Mond,
von Dichters Wandergeist verehrt.
Ihr Inseln,
und das euch seine Muscheln schenkt,
o Meer,
an das schlaflos der Unbehauste denkt.
Ihr Trauben,
und der euch Glanz der Wahrheit gibt,
o Wein,
der Tote selbst zu wecken liebt.
Ihr Herzen,
und das den Liebesgram euch stillt,
o Grab,
wo Moos die Inschrift schon verhüllt.
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