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Der Abglanz heller Innigkeit

04.01.2023

Daß stille Kerzen uns noch schenken
den Abglanz heller Innigkeit,
wenn wir der Liebenden gedenken,
und was sie trennte, Dunkelheit.

Und Schatten geistert an die Wände
der Nachtwind, schauernd mit dem Schein,
wir wölben ihnen Segenshände,
daß sie nicht ruhlos sollen sein.

Daß lichte Trauben uns noch schwingen
in krokusblauem Frühlingshauch,
gedenken wir des Dichters Singen,
und was ihn würgte, Aschenrauch.

So pflanzen wir auf seinem Grabe
den Enzian vom Gletscherfels
und netzen ihn mit heller Labe,
den Tropfen eines keuschen Quells.

 

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