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Dichters Elend

11.02.2024

Sanfte Matten, überblaut,
hüllt ein Schnee der reinen Stille.
Daß er glitzernd niederquille,
Frühlingsluft hat ihn getaut.

Und das Glitzern rinnt zu Tal,
früher Veilchen Glocken schwingen,
Quellen haben Lust zu singen,
seufzen darf die stumme Qual.

Doch der tief im Elend liegt,
tief in Traumes dunklem Bronnen,
fühlt nicht, was aus Licht gesponnen
sich um seine Schläfen schmiegt.

Gleiten schon auf grünem Teich
weiße Schwäne, Blütenschalen,
seine Lippen müssen fahlen,
und sein Antlitz ist so bleich.

Milde Flamme wurde Rauch,
die den Schatten ihn entrückte,
der erweckende erstickte,
holder Muse süßer Hauch.

 

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