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Die Weide

17.02.2018

Du trinkst die graue Milch,
der Erde Seufzer.

In deinem grünen Schoß
gähnt feist der Mond.

Schwebt heran der Schwan,
spinnst du Silbergarn.

Kitzelt dich die Sonne wach,
bläst du Fäden Gold.

Schnäbel kämmen deine
Mädchensträhnen.

Starr äugst Wolken du
beim Weinen nach.

Dem rauhen Mund lallt Glanz
die Honig-Zunge.

Hoher Trauer tropfen deine
tausend Wimpern.

Frühling zupft dir vom Finger
Flimmer-Flusen.

Sommer schamponiert dein Haar
mit grünem Schaum.

Vor deiner späten Glut
steht beschämt der Tod.

Du entschwebst ein Schneegespenst
in blaue Nacht.

 

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