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Erloschen

02.08.2020

Des hohen Geistes Sonne ist erloschen,
was noch in dieses Tales Dämmer schwelt,
ist Fäulnis morscher Hölzer, morscher Seelen,
lepröser Schorf, der an den Worten klebt.

Die Flamme, die sich Hochsinn weiterreichte
von Kelch zu Kelch, mit goldnem Laub umkränzt,
des kalten Aberwitzes trunkner Unhold
hat in der Jauchegrube sie erstickt.

In diesem Tale hängt der Kranz der Jahre
an einem rostigen Nagel, und wechselt nicht
der ausgedörrten Sprache Blatt die Farbe,
blutlose Zunge röchelt in toter Luft.

Und neigt sich nieder Mondes Grabesblume,
ist es, als glömmen manchmal Tränen auf
an nächtlichen Grases scheu erzitterter Wimper,
was aber rinnt, ist unfruchtbarer Tau.

 

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