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Gnadenstrahl

15.07.2020

Aus dunklem Grund ein Gnadenstrahl,
er zittert durch das Schattenlaub,
er küßt den bleichen Mund der Qual,
ein Seufzen steigt aus Nacht und Staub.

Was zwischen Tang und Fäulnis schweift,
verwunschner Teiche Pollenschlick,
am Glanz zum Knospenaug gereift
hebt es ins Blau den Blütenblick.

Verschollenen am wüsten Strand,
der Heimat eingedenk, vom Meer
betäubt, schreibt er im toten Sand
die Zeichen froher Wiederkehr.

Der Liebe, die im Dunkel liegt,
der Mond der Lider sank verfrüht,
hat er das welke Herz gewiegt,
die Rose, von ihm angeglüht.

 

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