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Knospe unterm Mond

22.12.2021

Bleich entschlummert unbesungen
eine Knospe unterm Mond,
und bei Herzen, die zersprungen,
hat wohl Orpheus nicht gewohnt.

Mögen Blütenblätter treiben
auf des Wassers grüner Nacht,
Asphodelenschatten bleiben,
ist der Schmerz des Tags erwacht.

Weich verworren sind der Rose
zarte Wimpern unterm Tau,
und die Herzen, schlummerlose,
starren, vom Erinnern grau.

Tropfen hören wir erst tönen,
sprühen sie dem kahlen Stein,
die uns mit der Nacht versöhnen,
Verse funkeln, alter Wein.

 

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