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Rainer Maria Rilke, Exercises et Évidences II

24.01.2017

Les Fugitifs

Restons au bord de cette route sombre,
arrêtez-vous, attendons, mon enfant!
Autour de nous les périls sont sans nombre
et nous sommes seuls, les outrageant.

- Un chant! Un chant!

Comment chanter dans ce noir si vide,
offrir un son à ce néant, comment?
Ne sens-tu pas la nuit enfantanticide
qui guette tout ce qui paraît naissant?

- Un chant! Und chant!

Chanter? Quoi? – Cet être qui renonce,
l’indifference de ce demi-vent?
Les pierres qui nous faisaient mal? Les ronces?
Ce traître chemin sous ce pied vacillant?

- Un chant, un chant!

Eh bien, je chanterai dans ton oreille.
Et ce sera ce mince voilier
que l’on construit dedans uns bouteille
avec ses mâts et vergues, tout entier,

qui restera dans ton coeur transparent.

 

Die Flüchtigen

Verweilen wir an dieses dunklen Weges Saum,
harren wir hier, warten wir mein Kind!
Rings ist voller Gefahren der Raum,
wie einsam wir, die sie schmähen, doch sind.

Sing ein Lied uns geschwind!

Wie aber singen in dieser schwarzen Nacht,
ins Nichts wie heben ein Tönen lind?
Fühlst du nicht, wie Nacht die Kinder hat umgebracht,
und späht, ob wieder ans Licht will ein Kind?

Sing ein Lied uns geschwind!

Singen? Nur was? Dies Sein und sein Verwehren,
die Gleichgültigkeit in diesem halben Wind?
Die Steine, an denen wir uns stoßen? Brombeeren?
Diesen Pfad des Verrats unter Schritten so blind?

Sing ein Lied uns geschwind!

Also gut, ich werde ins Ohr dir singen.
Es soll ein winziges Segelboot sein,
wie sie es in den Bauch einer Flasche zwingen,
mit seinen Masten und Rahen, ganz klein,

es wird aus dem Herzen dir schimmern, mein Kind.

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