Was uns bleibt
Der Duft des Sommers ist verbraucht,
die Knospe Schönheit will sich schließen,
ein Seufzen hat das Glas behaucht
mit Bildern, die ins Dunkel fließen.
Das Wort, das Wein aus Gnade ward,
ein kühler Trunk für heiße Qualen,
ist unterm Weltenlärm erstarrt,
ein Sediment in grauen Schalen.
Uns bleibt nur Warten auf den Frost,
der Blumen geisterhafte Ranken
an Fenstern, Gras im Schlaf gesproßt,
die duftlos blühen und nicht schwanken.
Uns bleiben Linnen, anmutweich,
die Zeitenschorf und Abraum hüllen,
ein Wehn von Flocken hymnengleich,
die uns die stummen Mulden füllen.
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