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Philippe Jaccottet, Le travail du Poête

05.05.2017

Aus: L’Ignorant

L’ouvrage d’un regard d’heure en heure affaibli
n’est pas plus de rêver que de former des pleurs,
mais de veiller comme un berger et d’appeler
tout ce qui risque de se perdre s’il s’endort.

Ainsi, contre le mur éclairé par l’été
(mais ne serait-ce pas plutôt par sa mémoire),
dans la tranquillité du jour je vous regarde,
vous qui vous éloignez toujours plus, qui fuyez,
je vous appelle, qui brillez dans l’herbe obscure
comme autrefois dans le jardin, voix ou lueurs
(nul ne le sait) liant les défunts à l’enfance…
(Est-elle morte, telle dame sous le buis,
sa lampe éteinte, son bagage dispersé ?
Ou bien va-t-elle revenir de sous la terre
Et moi j’irais au devant d’elle et je dirais :

« Qu’avez vous fait de tout ce temps qu’on n’entendait
ni votre rire ni vos pas dans la ruelle ?
Fallait-il s’absenter sans personne avertir ?
Ô dame ! revenez maintenant parmi nous… »)

Dans l’ombre et l’heure d’aujourd’hui se tient cachée,
ne disant mot, cette ombre d’hier. Tel est le monde.
Nous ne le voyons pas très longtemps : juste assez
pour en garder ce qui scintille et va s’éteindre
pour appeler encore et encore, et trembler
de ne plus voir. Ainsi s’applique l’appauvri,
comme un homme à genoux qu’on verrait s’efforcer
contre le vent de rassembler son maigre feu…

 

Die Arbeit des Dichters

Das Werk des Blicks, der Stunde um Stunde schwächer wird,
besteht weniger darin zu träumen und Tränen zu formen,
als wie ein Schäfer zu wachen und all das anzurufen,
was in Gefahr ist verloren zu gehen, wenn es einschläft.

An der Mauer, die der Sommer bescheint
(doch ist es eher die Erinnerung an ihn)
sehe ich euch auf solche Weise in der Stille des Tages,
euch, die ihr stets entschwindet, flieht,
rufe ich an, die ihr im dunklen Grase erglänzt
wie da und dort im Garten, Stimmen oder Lichter
(wer weiß es schon) und die Toten mit der Kindheit verbindet …
(Ist sie tot, jene Dame im Buchs,
erloschen ihre Lampe, ihr Gepäck verstreut?
Oder kehrt sie wohl von unter der Erde zurück
und ich träte vor sie und sagte:

„Was haben Sie all die Zeit gemacht, als weder ihr Lachen
noch ihre Schritte auf der Gasse zu hören waren?
Darf man sich denn ohne Vorwarnung einfach entfernen?
Ach, werte Dame, kehren Sie nunmehr zu uns zurück …)

Im Schatten und der heutigen Stunde verbirgt sich,
ohne ein Wort zu sagen, dieser Schatten von gestern. So ist die Welt.
Wir erblicken ihn nicht allzu lange: gerade genug,
um zu gewahren, was da schimmert und erlischt,
es wieder und wieder anzurufen und davor zu zittern,
es nicht mehr zu sehen. So bemüht sich der Verarmte,
als sähen wir einen Menschen auf den Knien mit allen Kräften
sein schwaches Feuer bewahren vor dem Wind …

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