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Bretonischer Strand, einst

21.09.2017

Alkäische Strophe
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Wie leuchtet fern Bretoniens leerer Strand,
das weiße Lid der Brandung, es schließt sich nie,
am Strandkorb zerren hündisch Winde,
dort der verlassene Tisch, die schlanken

Pokale ausgetrunkenen Perlweins, die
Zitrone, aufgeschnittene Sonne, hat
noch zwei, drei Tropfen träge Schimmer.
Dämmernde Blüten in stillen Schalen.

Weit draußen, albhaft, spukt wie auf Ebenholz
ein grünes Licht, es schwebt ein Phantom darauf,
ein weißes Schiff mit Kurs nach Dublin
oder Amerika, ungeheuer

des Meeres Tiefen, wer aber lotet mit
dem Senkblei bloßer Worte die Seele aus,
doch öffnet roter Schaum die Muscheln,
schlichtes bretonisches Lied enthüllt sie.

 

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