Der Atemlose
Da wir den Uferpfad gegangen,
wie war das Wasser blau.
Nun hab ich weiter kein Verlangen
als nach dem blassen Tau.
Du hattest vor dich hin gesungen,
ein Lied, so kindlich-schlicht.
Ich hab die Dunkelheit gewrungen,
Lichttöne tropften nicht.
Du ließest auf dem Wasser treiben
die Knospe, rot wie Blut.
Daß keins beim andern könne bleiben,
sprach mir die graue Flut.
Und als auf weichem Moos wir lagen,
war feuchter Glanz dein Blick.
Nun wirft ein Dunst auf leeren Tagen
ins Zwielicht mich zurück.
Der Mandelkern schien sich zu süßen,
mein Nein schmolz in dein Ja.
Wie muß den Trug ich bitter büßen,
nur zweie sind sich nah.
Dich hat das Wort, die scheue Rose,
in seinen Hauch gehüllt.
Ich aber blieb, der Atemlose,
vom Wohlduft ungestillt.
Comments are closed.