Skip to content

Übergänge XIV

31.07.2017

Sonett von der heiligen Eiche

Die Wunde blieb, sie konnten niemals heilen
die hohen Lieder, die in Domen klangen,
die Lippen blieben lange noch befangen
von Harzen, rinnend in der Rinde Zeilen.

Des Heilands Heil gerann an Blitzes Beilen
wie Kruste Bluts und konnte nicht umfangen
das deutsche Herz, dem Eichenblätter sangen
und Wasser, die sich unter Schwänen teilen.

Ins Zwielicht hüllten Roms Gewalt die Rosen,
die zwischen Duft und Dornen dunkel glommen.
Den Bildern, den mit Milch und Wein besprengten,

die in den Wäldern wuchsen aus den Moosen,
hat Bonifatius den Schmelz genommen.
Die Grazien flohn, als Krähen sie bedrängten.

 

Comments are closed.

Top