Schimmer und Staub
Wer sah den Wagen mit der goldnen Scheibe,
als erster auch das Pferd, das mit ihr schwebt,
wie sich ein Schimmer aus der Urnacht hebt,
daß uns ein Tag zu Saat und Sange bleibe?
Wer sah zuerst das Licht im Dämmerhaine,
die Göttin, wie sie segnend in die Flur
mit mildem Lächeln zu Entrückten fuhr,
wie sie entschwand in Teiches grünem Schreine?
Noch kleben am Kristall des Lichtes Krumen
der Erdnacht, und ein bittrer Tropfen rinnt
dir, Dichter, an des Liedes zarten Blumen,
wenn deiner Schwermut Dämmerung beginnt,
verdunkelnd selbst das Wort von Christi Lumen.
Siehst du zuletzt Staub wirbeln Wüstenwind?
Zur Veranschaulichung:
Sonnenwagen von Trundholm: http://www.jenseits-des-horizonts.de/wp-content/uploads/2012/07/8.8.Sonnenwagen-600×428.jpg
Die altgermanische Göttin Nerthus: Tacitus, Germania, Kap. 40
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