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Der Wurm

14.03.2021

Der Wurm, er nagt im Herzensgrund,
wir spüren dumpf des Zahnes Grauen,
wir können diesen Wurm nicht schauen,
doch fühlen wir uns nicht gesund.

Und hat er sich zur Nacht gelabt,
ist unser Träumen voller Grauen,
wir können diesen Wurm nicht schauen,
er ist ein Wurm, doch geistbegabt.

Sein Gift macht unser Sinnen weich,
ein Mißklang mindert unser Sagen,
die Blüten, die wir heimwärts tragen,
sind auf der Schwelle welk und bleich.

Ein Gegengift nur glüht im Wein,
Gesanges Kelch an Weihetagen,
in Blumen, die zum Bild wir tragen,
der Liebe Blicke, wahr und rein.

Sind Stirn und Lippe uns erblaßt,
und fern und ferner ebbt das Tönen
von Glocken, die mit Gott versöhnen,
betäubt mit Gift noch, was uns haßt,

flehn wir um Engels sanfte Hand,
mit Öl das Antlitz uns zu schönen,
das Haupt mit einem Kranz zu krönen.
O Tränen, löscht des Herzens Brand.

 

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