Die Chrysantheme
Wie am Revers der Dichter sie getragen,
die Chrysantheme, hellen Daseins Schaum,
mag leuchten, was empfunden wir noch kaum,
kann es ein taubeglänzter Vers uns sagen.
Der Schwermut schwarzer Brand will uns verzehren,
und in der Asche glimmt das Abschiedswort.
Die Asche sprühe hehre Flamme fort,
daß sich uns wölben kristalline Sphären.
Doch jener nimmt die Blüte vom Revers,
sie auf die traute Schwelle ihr zu legen,
das Lebewohl, ein Hauch, er wog zu schwer.
Ward müde er auf blumenlosen Wegen,
sein graues Herz träumt von der Wiederkehr,
pocht nachts ans Fenster sanfter Frühlingsregen.
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