Die Einsamkeit der Monaden
Ich kann nicht niederknien, zu beten, weil gleichsam meine Knie steif sind. Ich fürchte mich vor der Auflösung (vor meiner Auflösung), wenn ich weich würde.
Ludwig Wittgenstein
Wie unsre Haut ist auch die Seele nackt.
So lauschten wir der Nacht mit offnen Poren,
so fühlten wir uns an den Strom verloren,
den dunklen Glanz, des Staunens Katarakt.
Da ließen wir gewundner Muschel gleich
den zarten Schmelz mit Schalen überkleiden,
einander in Monaden uns zu scheiden.
Hart ward der Sinn, das Herz der Angst blieb weich.
Wohl tönen Muscheln, an ein Ohr gehalten,
wie Meere rauschen, die vor Zeiten blauten.
Wir haben Worte bloß, die schon erkalten,
bevor sie noch in fremde Herzen dringen.
An hohen Dämmen, die wir um uns bauten,
prallt schäumend, Dichter, ab dein Singen.
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