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Die Hexe

27.05.2025

Aus edlem Blut hat Nacht sie destilliert,
schon schimmert es im Mondlicht auf den Schwellen,
wenn aus dem Bade ihre Flüche gellen,
wo sie im Wahn den Spiegel blank poliert.

Und ist ihr Schrei erstickt, umflattert wild
die rote Glut, ihr Herz, ein Schwarm von Motten.
Sie knistern, um im Abgrund zu verrotten,
doch kommen neue, es brennt ungestillt.

Die Krähe, die auf jenem Seile lauert,
das zwischen Tag und Nacht der Dämon spannt,
stürzt hin, wo stumm sie vor dem Fötus kauert.

Der kalte Schnabel reißt den wüsten Brand
ihr aus dem Leib. Und ist kein Mensch, der trauert,
vermischt die Asche man mit Kalk und Sand.

 

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