O frage nicht
Ein welkes Blatt, das taumelnd fällt,
frag nicht, ob Linde oder Eiche,
Blatt, das kein Hauch, kein Schatten hält,
frag nicht, ob mir, ob dir es gleiche.
Ein Wort, gesunken wie ein Blatt
aufs Wasser, das nachtwärts sich windet,
ein Wort, gebadet mondesmatt
vom Wasser, das ins Schweigen mündet.
Ein Duft, der abendlich verweht,
frag nicht, ob Rose oder Flieder,
Duft, der im Dunkel untergeht,
frag nicht, ob jemals er kehrt wieder.
Ein Traum, behaucht von frühem Duft,
zeigt dir, zeigt mir die Glut von Rosen,
den Flieder blau in blauer Luft,
zeigt darbend uns im Blütenlosen.
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