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Falstaff

26.01.2024

Ich will saufen, schlafen, saufen,
wenn ich einmal auf mich recke,
süßen Duft des Abends schmecke,
muß ich mir die Haare raufen.

Hör ich Tauben voll Entzücken
dunkel gurren, lieblich schwirren,
Mädchen kichern, Mädchen girren,
will den Erdball ich zerdrücken.

Fühle ich das heiße Rasen
schwellen meine schlaffen Venen,
will ich mich ins Dunkel lehnen,
Sonne soll mein Furz ausblasen.

Was anämisch Dichterlinge
von der Rose Glut geschrieben,
laß in Flocken ich zerstieben,
bis mir Schnee ein Grabtuch bringe.

Daß es unterm Strahl nicht taue,
will ich bergen mich im Schatten,
wie es tun die schlauen Ratten.
Gramverfettet Herz, ergraue.

Ruft empor mich die Posaune,
will ich, daß der Wanst mir bleibe,
Hüpfburg am verklärten Leibe,
hebend schlanker Engel Laune.

Gottes Milde wird verzeihen,
daß ich aus dem Lot geraten,
roch ich einen fetten Braten,
lüstern-dumm nur konnte freien.

War auf Erden schon ein Büßer,
dank der Damen Spott und Höhnen,
doch mich kann ein Kuß versöhnen,
eines Cherubs himmlisch-süßer.

 

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