Gedämpfter Schmerz
Dein Blick umschleiert,
als löschten Tränen Glut –
gedämpfter Schmerz.
*
Im Schnee der Nacht
Knirschen
rätselheller Schritte.
*
Scherbe auf dem Samt
der Finsternis,
zerbrochner Glanz.
*
Sieh dich im Wasser,
ein Tropfen –
und das Bild verschwimmt.
*
Hohe Trauerfeier,
ein Fenster offen –
Zirpen lauer Sommernacht.
*
Auf dem Friedhof.
„Hol die Kanne!“ –
Grüner Fäulnishauch.
*
Weihrauch blaut.
„Zu meinem Angedenken.“ –
Schwalbe fliegt zur Apsis auf.
*
Holunderbusch,
weißer Schaum
knistert in deinen Schlaf.
*
Das Wort, ein Stich. –
Die Biene stirbt,
das Gift, es kreist und kreist.
*
Wir gehen bis zum Fluß.
Schilf, es bebt.
Still deine Hand in meiner.
*
Der Krug mit Wein,
umgestürzt –
Mücken taumeln.
*
Ging die Kerze aus –
Liebe singt
ihr Licht ins Dunkel.
*
Du wischst vom Stein
Grünspan ab und Moos –
unsre Namen, fremd.
*
Tau an Traumes Wimpern,
Mohn des Abendrots,
Verse, dunkler Duft.
*
Male Grau auf Blau
diese Abendstunde –
ein Grün wär schon zu hell.
*
Langsam wird dein Schritt,
gehst du auf dunklem Moos,
Veilchen, und du weilst.
*
Die Schwalben rufen dich,
der Brunnen blaue Nächte –
dem Wissen sag ade.
*
Kuckucksruf –
und Waldes Odem
überhaucht dein Leid.
*
Hier, des Abschieds Schwelle –
Gedächtnis grünt am Stein,
o treues Moos.
Comments are closed.