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Am äußersten Ufer, Orpheus

09.01.2018

Grinst noch, o Stein,
ein grünes Mal der Stille
dir das Bartgeflecht?

Waren keine Tränen weich
und keine Lippen rein,
zu rühren deinen starren Sinn?

Noch spielt um deinen schroffen Mund,
das leergeseufzte Klaffen,
der silberne Geist
der glatten Fische.

Schwätzten die Wirbel
grauer Wasser
dich in den Schlaf?

Webten ihre tausend Schimmer
dir das Einerlei
von Zeit und Ewigkeit?

Ausgeprasselt sind die Hymnen
mit den Scheiten des Herbstes.

Das ausgerupfte Gefieder
des Sonnengesangs
kämmt der Regen
den Uferweiden aus dem Haar.

 

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