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Halme, Gräser, Zeichen

12.02.2018

Halme, Gräser,
aus Polstern starrend von Schnee,
übrig gebliebenes Leben,
Scheinexistenzen,
dürre Schemen,
zitternd im Wind,
verglühten Sommers
karge Spuren,
schmucklose.

Nicht einmal sie selbst,
Halme und Gräser –
Schatten der Halme,
Schatten der Gräser,
unwirkliche Linien im Schnee,
Spuren von Spuren.

Leicht verwischt,
wenn Wind geht,
und lesbar wieder
in der Eintönigkeit
stillen Lichts.

Schnee,
weiß wie das Ungesagte,
Schatten,
grau wie das Sagbare.

Wind,
unverständiger Leser,
der die Zeichen veruntreut.

Wahr scheint
das Licht,
das mit Schatten schreibt
vom Sinnrest des Lebens.

Dasselbe Licht,
das den Schnee schmilzt,
die Schatten weckt,
die Zeichen überschreibt.

Und Feuchte zieht
in dürre Halme,
grüne Zierde
ins Gras.

Behaupten sich
Halme, Gräser
aus belebtem Grund,
sagen sie selbst,
schattenlos,
sich aus.

Wind wird sie lesen,
selbst wenn er sie biegt
und sie zittern.

 

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