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Licht im Tod

20.12.2021

Du bist nicht mehr, weilst nicht bei Schatten,
wie sie Sibylle wies Vergil,
die ihren Blick betaut, den todesmatten,
wenn Opferblut zur Erde fiel.

Und dennoch hör ich manchmal deine Schritte
im herbstlich hingewelkten Laub,
ist mir, als ob dein Singen Schneisen schnitte
durch winterlichen weißen Staub.

Und atmet auf die Rose aus der Tiefe,
wo längst dir ward das Herz zernagt,
ist mir, als ob dein warmes Herz nur schliefe,
ein Duft, daß Liebe aufwacht, sagt.

Erhellt mein Leben noch des Schwans Gefieder,
dem Abschied seufzt ein Abendrot,
schwebt deine Anmut mir ins Dunkel wieder,
im Leben Schatten, Licht im Tod.

 

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