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Muschel und Mänade

05.11.2020

Kristall gewordener Dunst des Lebens,
an den Strand geworfen,
aus dem Abgrund der Dunkelheit
auf Lichtes flimmernden Sims,
schön gewunden
um eine pulsende Innigkeit,
die schneller pochte mit der Flut
und langsam abnahm wie der Mond,
leer wie dein Herz,
doch fernen Echos voll,
wenn du nur
geschlossenen Auges
lauschest ihm nach.

Am Tau der Dämmerung
erwachtes Elfenbein,
über das zitterndes Funkeln
niederrinnt,
ins Brausen dunkler Anrufung
gelöstes Haar,
über Nacken und Schultern flackernder Schrei,
das fließende Gewand,
durchsichtiges Wasser der Ekstase,
aber schäumt unter dem Hauch
nächtiger Flöten
in seufzenden Falten auf,
und der Gürtel, der bange, gleitet
zu Boden beim Tanz,
als hätte ein Kuß ihn gelockert.

 

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