Am Fenster
Ich schaue aus dem Fenster,
da geht wer und winkt.
Bist du es, die mir winkt?
Winkst du mir zum Gruß,
winkst du zum Abschied?
Winkst du gar nicht,
winkst also mir nicht,
und winkst niemandem,
verscheuchst nur eine Mücke,
ein lästiges Insekt?
Du könntest rufen,
oder weißt du meinen Namen nicht mehr,
oder verschluckte deine Stimme
das Schrillen der Schwalben,
das jetzt die Dämmerung zerschneidet?
Gilt dein Winken nicht mir,
sondern einem fremden Gesicht
im spiegelnden Fenster des Traums,
dem ich mein Lächeln lieh,
und nun gehst du schon weiter,
als wäre es erloschen?
Ich stürze die Treppe hinab
wie ein erhitztes Kind,
und beschämt stehe ich dort
vor einer Unbekannten,
die mich verlegen nach dem Weg fragt.
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