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Epiphanien V

03.04.2017

Ganz die weiße Dienerin,
die vor dem Weihbild kniet,
ist sie die schattenlose,
hat die Kerze vollen Sinn.

Sie hält sich nicht zurück,
Gebeten schmilzt sie hin,
sie löscht sich glühend aus,
Sterben ist ihr Daseinsglück.

Küßt noch der Schwester Docht
ihr keuscher Flammenmund,
ist sie dem Rosenherzen gleich,
das in Herzen weiterpocht.

Danke sagt ihr letzter Hauch,
wie ausgesungene Seele –
die im Abschied Stille fand,
blaut als zarter Geisterrauch.

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