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Dämmerung am Strom

13.11.2022

Wasser, spiegle mir noch, dämmert auch längst mein Tag,
Wolken, Rüschen auf Blau, was ich gestreut dir blind,
laß ins Dunkel nicht münden,
Schnee von Knospen und Blütenlicht.

Dem ich einsam gelauscht, ging ich den Uferpfad
oder lag da im Schilf, wie eine Muschel kalt,
laß dein Rauschen als Echo
traumentrückter Gestade mir.

Sinken Schatten herab, schwankender Traube Gold
fahlt in grauendem Tau, möge mir noch das Bild
unerfüllbaren Sehnens
glänzen aus wogender Nacht, der Mond.

Muß verlöschen auch er, alles ist stumm, wie tot,
sagt kein einziger Stern, meiner gedenke ein Herz,
will ich tauchen zu dir, o
Melusine, zu dir hinab,

wo mir blitzt bunter Schaum, schuppiger Anmut Spiel,
wie aus singendem Mund quellen schon Tropfen auf,
tänzelnd peitschen mich Flossen,
doch ich taste nur warmen Schlamm.

 

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