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Unerreichtes Thule

22.04.2024

Ein weher Duft wogt noch um weiße Dolden,
ein Schatten bist du mir vorangeschwebt.
Das Lid der Nacht hat wimpernscheu gebebt,
kaum floß der Sonne Kuß ihm zu, rotgolden.

Und haben wir die Heimat auch verloren,
sie hüllt ein Dunst, vertaner Liebe Traum,
am Verse grünte fernen Eilands Saum,
als wär ein Jenseits-Thule uns erkoren.

Auf Schwingen bist du mir vorausgezogen,
zu nisten dort im Laube des Gesangs,
den Unbehausten bald, o bald zu trösten.

Mich macht das Rauschen bang, der Schaum der Wogen,
mein Vers erstickt im Sog des Untergangs.
Du singe, Nachtigall, sing den Erlösten.

 

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