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Auf fremder Heimat Schwelle

30.12.2023

Dem in der Jugendzeit wie Blütenhelle
ein Leuchten sich an hoher Stirn gezeigt,
krumm sitzt er nun, das Haupt herabgebeugt,
dem Bettler gleich auf fremder Heimat Schwelle.

Er sinnt den Auen nach, heimischen Schollen,
ob golden er noch Sonnenfrüchte fand
und ihm gelöscht der Seele Fäulnisbrand
ein Wasser, blau der Erde Nacht entquollen.

Die Früchte lagen schwarz bei dürren Halmen,
die Quelle schwieg, von trübem Lallen matt,
ein Engel, Sternensangs im Düstern satt,
schlug es laut gähnend zu, das Buch der Psalmen.

Wärst, Dichter, du ins Steppenland gegangen,
zu Hirten, denen Flammenzungen sangen.

 

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