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Das Spiel der Worte

27.09.2017

Alkäische Strophe
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Mir blieb das scheue Veilchen der blauen Nacht.
Es treibt der Mond mit Falten des Vorhangs Scherz
und narrt blind rinnend frühen Liedes
Tropfen dem Schlaflosen auf die Wangen.

Beginnt die Luft, das Wasser zu reden nicht,
wenn heißer Strahl sie wirbelt und wacher ritzt,
schon tanzen Mücken, singen Wellen.
Einsamkeit flieht zu gereichten Händen,

den Augen, blumenfeuchten geneigten Blicks.
Es öffnen sich die Bäume dem Spiel des Winds,
dem Spiel der Worte unsre Lippen,
leicht zu verwinden in Sinngeflechten,

und Schelmereien, blitzend wie Porzellan-
Figürchen. Kommt das Schweigen, entströmt geheim
ein Duft aus fast vergessnen Gärten,
lächelnd errätst du die Blumennamen.

 

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