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Kußhand für Verlaine

19.07.2022

Aus bemoosten Felsenspalten
troff ein Singsang wunderlich,
und aus Brunnens Rieselfalten
tratest du und küßtest mich.

War uns fliehen dunkle Wonne
in der Liebe Labyrinth,
unsren Schatten sagte Sonne,
daß sie eines Wesens sind.

Wo verlöschend Rosen sanken
auf des Wassers Indigo,
überwuchsen Purpurranken
zarter Gitter Rokoko.

Kosten unter der Fontäne
Schimmer Putto und Delphin,
zogen glasgehauchte Schwäne
eines trunknen Dichters Spleen.

Gaukler, die verschmitzt uns grüßten,
Süßholzraspler, Pansgesicht,
Schranzen, die den Trank versüßten,
schlüpften aus Verlaines Gedicht.

Dir gefiel’s, Pierrot zu necken,
mir, Emilien mittels Kuß
in den Nacken sanft zu wecken.
Schrie Dottore: „Jetzt ist Schluß!“

 

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